Die Arbeit des Henkers während Verhören vor der Urteilsverkündung umfasste hauptsächlich die Anwendung von Foltermethoden. Das Gericht tagte im Rathaus – der Verhörsaal (auch als Folterkammer oder Henkerkammer bezeichnet) befand sich deshalb üblicherweise im Rathauskeller. Die Foltermethoden sollten den Häftlingen Schmerz und Angst zufügen. Meist bezweckte man damit die dauerhafte Schädigung des Körpers oder der Knochen des Häftlings (zerquetschen, verbrennen, zerreißen, durchbohren, etc.). Unter den Folterungen räumten die Gefangenen deshalb auch die unglaubwürdigsten Taten ein. Entsprechend der Aussagen wurde dann das Gerichtsurteil gefällt.
Kat z rodziną zwykle mieszkali poza miejskimi murami w odosobnieniu od innych zabudowań.
Der Henker lebte mit seiner Familie meist außerhalb der Stadtmauern, abseits anderer Häuser.
Die Exekution von Strafen erforderte seitens des Henkers nicht nur Fachwissen und Fertigkeiten zur Verwendung der entsprechenden Werkzeuge. Der Henker musste zudem ein wahres Zuschauerspektakel abhalten. Henkermeister zu werden war deshalb nicht einfach. Die Henkersschüler mussten das Handwerk unter der Aufsicht eines selbstständigen und erfahrenen Folterknechts erlernen. Die Lehrzeit betrug mehrere Jahre, die Söhne von Henkern begannen schon in früher Kindheit mit der Arbeit. Das Köpfen mit dem Schwert wurde an Kadavern geübt. Wann die Ausbildung beendet war, bestimmte der Meister, der seinen Schüler einer Prüfung unterzog und ein „Meisterwerk“ forderte. Dabei handelte es sich um eine echte Exekution vor den Augen des Meisters. Da die Söhne von Henkern in Schlesien keine anderen Handwerksberufe erlernen durften, blieben sie beim blutigen Handwerk ihrer Vorfahren. So entstanden ganze Henkerdynastien.
Exekutionen und Folter wurden ausschließlich von einem aus der Stadtkasse bezahlten Henker nach der geltenden Lohnordnung durchgeführt. Werfen wir nun einen Blick auf Beispielpreise für solche „Henkersleistungen“.
Zu den mildesten Urteilen gehörten: Brandmarken (Einbrennen eines Brandmals in die Haut, an den Pranger stellen, Tragen eines Schandsteins, etc.), Verstümmeln (Abschlagen eines Körperteils – Bein, Arm, Ohr, Auge, Finger, Zunge, etc.), Prügeln (mit einer Rute auf den Rücken – von ca. 10 bis mehrere Hundert Schläge), Entehrung (dabei führte der Henker den Verurteilten aus den Stadtmauern hinaus und ließ ihn auf das Henkersschwert schwören). Auf die Rückkehr in die Stadt stand die Todesstrafe! Die härteste Strafe war die Todesstrafe. In Schlesien waren folgende Methoden am verbreitetsten: Rädern (Radebrechen), Vierteln, Ertränken, Vergraben, Hängen am Galgen, Verbrennen auf dem Scheiterhaufen oder Enthaupten. Eine raffiniertere Methode des Enthauptens stellte die Guillotine dar.
Die Zahl der Verurteilten konnte schwanken, was den Henker wiederum in die Armut stürzte. Deshalb hatte der Henker neben den Gebühren für Folter, öffentliche Bestrafungen und Hinrichtungen in vielen Städten Anspruch auf zusätzliche materielle Vorteile. Häufig erhielt er einen Zusatzlohn für die Funktion als Aufseher des städtischen Gefängnisses. Der Stadthenker wurde, obwohl er ein öffentliches Amt innehatte, häufig als infam angesehen (lat. – verrufen, schändlich – Verlust der Ehre und des guten Namens). Mit der Zeit wurden ihm weitere eines Bürgers unwürdige Aufgaben übertragen, wie z.B. die des Hundefängers. Er musste zudem tote Tiere aus der Stadt und den umliegenden Dörfern beseitigen. In den im unterstehenden Dörfern befasst er sich zudem mit der Behandlung kranker Tiere und sogar Menschen (insbesondere Einrenken von Brüchen und Verstauchungen). Außerdem beerdigte er Selbstmörder und die Opfer seiner eigenen Exekutionen (üblicherweise am Galgen). Als „Unwürdiger“ leitete er häufig auch das örtliche Freudenhaus. In vielen Fällen warb er wegen leichterer Vergehen verurteilte Frauen zur Arbeit im Bordell und änderte dadurch mit Zustimmung des Gerichts deren Urteil um. Dies geschah selbstverständlich im Einvernehmen mit den verurteilten Frauen – es gab Fälle, in denen so Folter oder sogar der sichere Tod vermieden werden konnte.
In unserem Park versuchen wir jedoch, die Arbeit des Henkers in humorvoller Weise zu präsentieren.