Gerät, das die Muskelkraft von Menschen oder Tieren ausnutzte, um mit Hilfe einer Übersetzung riesige Gewichte anheben zu können. Göpel waren die am stärksten verbreiteten Vorrichtungen in Bergwerken. Fast auf jeder mittelalterlichen Zeichnung von Bergwerken ist diese charakteristische, einem Indianertipi ähnelnde, kegelförmige Vorrichtung abgebildet. Dies war die nächste Entwicklungsstufe, in die Maschinen riesige Maße annahmen – unser Göpel ist fast 15 Meter hoch und kann Gewichte von über zehn Tonnen anheben.
Im Rahmen des technischen Fortschritts waren Göpel in allen Bergwerken, Eisenhütten, im Bauwesen und in der Landwirtschaft anzutreffen. Es ist unmöglich, alle Arten von Göpeln aufzuzählen, die zum Betrieb von mittelalterlichen Industrieobjekten entworfen wurden. Die Konstruktionen waren sehr unterschiedlich – von einfachen Körben über dem Brunnen zum Wasserschöpfen, bis hin zu komplizierten und mächtigen Bauwerken, wie unser Göpel hier im Park. Dieser wird von Pferden in Gang gebracht und treibt die Bergwerksrutsche an. Das Pferd läuft im Kreis und setzt dadurch eine senkrechte Bohle mit Trommel in Bewegung, an der auf der Hälfte der Länge ein Seil befestigt war. Mit Hilfe von Rollen konnte damit ein Ende Richtung Schacht heruntergelassen und das andere angehoben werden. Am Ende der Seile befanden sich je nach Bedarf Ledersäcke zum Transport von Fördergut, Eimern und Materialien zum Ausbau der Schächte und Gehsteige unter Tage. Auf diese Weise wurden auch Menschen und Pferde ins Innere des Bergwerks befördert.
Die Arbeit der Göpel wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Dampfmaschinen und später von Verbrennungsmotoren übernommen.